image003           Das REB - und OBSTJAHR 2011      

 

 

HOME

 

 Zurück zu: Das Rebjahr          

 

 

 

 

 

Das Rebjahr 2011 (Text von Ernst Trefzer aus dem Jahresbericht des Weinbauverein Triesen)

Mit dem Rebjahr 20011 können wir zufrieden sein. Wir können von einem guten Rebjahr 2011 berichten. Die Reben profitierten von zwei Schönwetterperioden im Frühjahr und im Herbst. Die wechselhafte Witterung im Sommer überstanden sie problemlos. Trotz aufwendigem wimmeln und regnerischem Juli konnte dieses Jahr, bei einer frühen Ernte gutes Traubengut mit hohen Oechslewerten geerntet werden.

Der Winter 2010/2011 war etwas milder als im Mittel der Jahre. In weiten Teilen der Alpen brachte er massives Niederschlagdefizit.

Anhaltende Winterkälte gab es hauptsächlich nur im Dezember. Ab dem Jahreswechsel war eher mildes und trockenes Wetter. Im Alpenraum waren alle drei Wintermonate zu trocken. Es fielen nur gerade 30 bis 70 Prozent der normalen Winterniederschläge. Die im Januar und Februar vorherrschenden milden Luftmassen mit wenig winterlichem Charakter bescherten uns häufiger Sonnenschein als zu dieser Jahreszeit üblich.

Der Frühling war der wärmste seit vielen Jahren, es gab wenig Niederschlag und die Besonnung war viel höher als im langjährigen Durchschnitt. Der Frühling 2011 startete mit sieben winterlich kalten Märztagen. Danach bewegten sich die Temperaturen aber sehr oft über dem langjährigen Durschnitt der Monate März bis Mai. Besonders der April war viel zu warm und zu trocken. Insbesondere die ersten elf Apriltage brachten extreme Wärmeüberschüsse.

Die Vegetation entwickelte sich im Frühling 2011 ausserordentlich früh. Anfangs April fingen die Reben an zu treiben. Am 15. April gab es bedenklich tiefe Temperaturen, die beinahe zu Frostschäden geführt hätten. Es wurde aber schnell wieder wärmer. Die Blüte bei den Blauburgunder Reben begann ca. ab dem 11. Mai.

Der Juni begann mit einer Kaltfront, die Schneefallgrenze war unter 1500 m. Danach wurde es aber rasch wieder warm. Der Juni war recht wechselhaft, mal regnerisch mal sommerlich warm.

Der Juli war kühl und nass. Grosse Temperaturschwankungen gab es, Werte unter 10 Grad anfangs Juli und über 30 Grad in der Monatsmitte. Es war der kälteste Juli seit den letzten 10 Jahren. Vom 7 bis 13 Juli gab es eine Föhnlage und vereinzelte Gewitter. Ab dem 17. Juli gab es ein Tiefdruckgebiet und das Wetter war trüb und nass bis zum 23. Juli. Die Schneefallgrenze war teils fast bei 2000m.

Anfangs August war es kühl und regnerisch. Der Farbumschlag bei den Trauben begann jedoch schon in den ersten Augusttagen. Ab dem 12. August gab es dann sommerliche Temperaturen, jedoch vereinzelt gab es immer wieder Gewitter. An unserem Staatsfeiertag war es regnerisch. Das zweite Monatsdrittel war deutlich sonniger. Vom 19. Bis 26. August sorgte ein beständiges Hoch für viel Sonnenschein und grosse Hitze. Die 30 Grad Marke wurde verbreitert überschritten. Der 22. August avancierte zum heissesten Tag des Jahres.

Auf der Vorderseite eines von Frankreich heranrückenden Tiefs kam es am 26. August zu einer für den Monat August ungewöhnlich starken Südföhnlage. Die Föhnboen erreichten in den Tälern des  zentralen und östlichen Alpennordhangs Windspitzen von 70 bis 90 km/h, in Luzern sogar bis 104 km/h. Wir spürten diese Wetterlage heftig, unser Zelt auf St. Mamerten wurde durch den Sturm schwer beschädigt. Die Temperaturen stürzten dann in wenigen Stunden um 10 – 17 Grad in die Tiefe. Am 27. August vormittags fiel in den Alpen örtlich bis auf 1800 Meter hinunter Schnee. Die Tageshöchsttemperaturen blieben auf der Alpennordseite unter 20 Grad. Am folgenden Sonntagmorgen wurden im Mittelland gerade mal frühwinterliche 6 bis 8 Grad gemessen.

Der September 2011 war einer der wärmsten in Liechtenstein. Der Monatsanfang war hochsommerlich und schwül. Am 3. September erreichten die Tageshöchstwerte 26 bis 30 Grad. Vom 9 bis 11. September gab es nochmals hochsommerliches Wetter. Die Nullgradgrenze stieg auf über 4000 Meter, und am 10. September wurden Höchsttemperaturen von 27 bis 32 gemessen. Das Wetter war bis am 16. September im Wesentlichen sonnig und spätsommerlich warm. Vom 17. bis 19 September zog eine kräftige Störung langsam über die Schweiz ostwärts. Nebst beträchtlichen Niederschlägen brachte der Polarlufteinbruch eine markante Abkühlung. Mit den intensiven Niederschlägen sank die Schneefallgrenze kurzzeitig bis gegen 800 Meter. In höheren Lagen fielen für die Jahreszeit aussergewöhnlich grosse Neuschneemengen. Nach dem kurzen Winterintermezzo sorgte ein stabiles Hochdruckgebiet im letzten Monatsdrittel für anhaltend sonniges Wetter. Die Temperaturen stiegen bis zum 24. September wieder auf spätsommerliche Werte an. Die Traubenschau wurde am Montag 26. September abgehalten. Der Wimmeltermin wurde auf den 29. September festgelegt.

Bereits Anfang Oktober waren die meisten Trauben gelesen. Falscher und Echter Mehltau traten dieses Jahr fast nicht auf. Die Essigfäule war jedoch beim Blauburgunder stark verbreitet. Die Trauben mussten sorgfältig gesöndert werden, dadurch hatte man fast den doppelten Arbeitsaufwand beim wimmeln. Ertragsmässig war es ein gutes Jahr.

Auch der Oktober 2011 brachte im Durchschnitt wärmere Temperaturen als gewohnt. Der Monat bescherte uns eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer, trotz einem Wintereinbruch am 6. Oktober mit Schnee bis auf 1000 Meter.

Der November 2011 lieferte Rekorde gleich in Serie. In Gipfellagen stieg die November-Temperatur auf Rekordwerte. Der Föhn brachte die bisher höchste Temperatur an einem Novembertag und schliesslich zeichnete die Messstation Chur die höchste hier bisher erfasste November-Sonnenscheindauer auf. Den ganzen November gab es kein Niederschlag.

 

 

Im  Januar werden die Reben vorgeschnitten, defekte Zäune ersetzt, die Obstbäume geschnitten, einige Natursteinmauern geflickt und anschliessend die Anlagen alle wieder instand gesetzt.

 

Es wird mit dem Vorschneiden der Reben begonnen.

 

image019

 

 

17.Januar

Schönes Frühlingswetter.

Alle Wingerten fertig vorgeschnitten

 

Heute im Wingert entdeckt:

ein Löwenzahn

 

image016

 

 

31.Januar

Wieder kältere Temperaturen beim Holzen und Pfähle spitzen

 

image020

 

 

 

24.Februar

Norbert und Andreas schneiden unsere Äpfelbäume

 

 

image021

 

 

26.April

Sehr trocken und heiss, wir warten alle auf Regen. Die Reben weisen einen Vorsprung von ca. 12 – bis 14 Tagen auf ein gewöhnliches Jahr auf.

In allen Wingerten wurde jede zweite Reihe gemäht - es braucht immer etwas Gras und Blüten, damit der Nützling Raubmilbe überleben kann.       

Zu Raubmilben: Raubmilben im Weinbau

Im Wingert Poska haben wir einige zusätzliche Reben angepflanzt. Bei dieser Trockenheit müssen wir diese Jungreben regelmässig giessen

image017

 

11. Mai im Wingert Röser

Trotz grosser Trockenheit haben sich die Reben gut entwickelt. Der Vegetationsvorsprung im Vergleich zu einem ‚Normaljahr’ beträgt im Augenblick 14 – 16 Tage. Die Rebenblüte kann eventuell also schon in ca. 10 Tagen beginnen. Das würde bedeuten, das heuer die Lese (ca. 130 Tage nach dem Blühen) schon in der zweiten Hälfte September wäre. Aber schauen wir vorerst noch die weitere Wetterentwicklung ab – da kann sich ja noch einiges ändern.

 

 

4.Juni:

Die Traubenblüte ist schon fast abgeschlossen – die Reben sind stark gewachsen und zeigen sich gesund.

Die im Frühling angepflanzten Kletterrosen im Wingert Röser gedeihen prächtig.

 

image022

 

 

4.Juli 

Silvy konnte schon von einem Apfelbaum mit einer frühen Sorte einige Früchte ernten

 

 

image024

 

 

13.August

Sehr gesundes Blattwerk und Traubengut.

Die Abschlusspritzung haben wir diese Woche gemacht.

Der Farbumschlag ist schon recht fortgeschritten.

Die schlecht reifenden Trauben werden nächstens noch herausgeschnitten.

Nun wird alles gemäht und die Anlagen für das Abdecken mit Netzen vorbereitet.

 

 

image025

 

 

 

17.August 2011:

Hier reift der neue Jahrgang – die Trauben sind fast doppelt so gross wie in den letzten Jahren

 

 

image005

 

 

 

Ende August:

 

Im Wingert Halde und im Wingert Poska haben wir erstmalig Seitenschutznetze angebracht.

Diese Netze sollen nicht nur gegen Vogelfrass, sondern auch gegen Wespen (und sogar teilweise etwas gegen Hagel) schützen.

Weil diese Netze nicht bis zum Boden reichen, besteht hier auch keine Gefahr, das sich Igel im Netz verfangen können.

 

Als Test haben wir in den beiden Wingerten Netze von verschiedenen Lieferanten eingesetzt.

Die Montage war relativ einfach, auch haben wir gesehen dass es bis jetzt praktisch keine Wespen in der Traubenzone gibt.

 

 

image018

 

image023

 

 

 

14.September

Heute wurde in unserem Betrieb wieder  die jährliche ÖLN-Kontrolle durchgeführt.

Wir haben die Anforderungen erfüllt.

 

 

Siehe Kontrollblatt

 

Wimmeln 2011                           siehe Bilder in    ‚Wimmeln 2011’

 

Zusammen mit vielen Helfern haben wir über 2.2 Tonnen sehr schönes Traubengut mit hohem Zuckergehalt

und sehr gutem Reifegrad bei herrlichem Wetter in den Keller bringen können.

 

An diesen Tagen haben wir gewimmelt:

-      Montag, 26.September (5 Leute im Einsatz)

                    Blauburgunder im Wingert Poska und ein wenig vom Hansmarti für den Schaumwein.

-      Mittwoch, 28.September (6 Leute im Einsatz)

                   Weissburgunder zuerst im Hansmarti und anschliessend im Röser.

-      Donnerstag, 29.September (6 Leute im Einsatz)

                  Blauburgunder im Wingert Halde

-      Samstag, 1.Oktober (über 30 Leute im Einsatz)

                 Blauburgunder zuerst im Hansmarti und anschliessend im Röser

 

Nach dem Wimmeln haben wir jeweils die Trauben bei Schädlers sofort entrappt, gemahlen und eingemaischt

 

          Nach der letzten Ernte am 1.Oktober gab es wie immer fröhlicher Ausklang mit Imbiss bei Schädlers

 

Dezember 2011

 

Unsere Weine im Kaltkeller:

-         Barrique 2010

-         Chambourcin (Paul Ospelt) 2011

-        Weissburgunder 2011

-        Blauburgunder Halde (vor Frau) 2011

-        Blauburgunder Röser 2011

-        Blauburgunder Hansmarti 2011

-        Rosé 2011

 

image024